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Der Herr Mond ist aufgegangen

Du bist in meinem Arm gelegen, während ich Deine Augen betrachtet habe. Diese klaren, grün-grau-blauen Kinderaugen, sie sind erst so kurz auf dieser Welt. Sie sind so jung und unschuldig und tragen so viel Vertrauen und Verständnis in sich. Was werden sie im Laufe Deines Lebens alles sehen? Wie viel Schönheit und Glück, wie viel Trauer und Leid? Wie viel Wut, wie viel Hoffnung, wie viel Sehnsucht? Wie viel Schmerz? 

Ich habe meine Gedanken in Deinen Augen verloren. Gedanken an diese Welt, die so viel Süßes und Bitteres in sich vereint. 

Durch die Wärme und Geborgenheit in meinem Arm wurden Deine Augenlider immer schwerer, fast wärst Du eingeschlafen. Doch dann, ganz plötzlich, hast Du zum Fenster geschaut, und Dein Gesichtchen in meiner Schulter verborgen. Du hast Dich versteckt. Ich habe Dich gefragt: „Was siehst Du denn da? Warum versteckst Du Dich?“ Ich sah zum Fenster. Und dann war Er da. Ich wäre fast erschrocken, denn Er schaute zu unserem Fenster hinein, so richtig aufdringlich. Neugierig. Nahezu unverschämt. Er starrte uns an, als wollte er unsere Zweisamkeit stören. 

Ganz groß war Er und hell, in den schwarzen Mantel der Nacht gehüllt, um ihn tanzte der Nebel. Du warfst wieder einen Blick zum Fenster und sagtest ganz leise: „Herr Mond“. Und ich sah die Faszination in Deinen Augen, sie waren wie verzaubert.

Mögest Du den Zauber der Welt mit Deinen Augen sehen. Nur den Zauber. Immer und immer wieder. Endlos.

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